Haus Schipfe 24/26 Zürich
Objekt: Denkmalschutz Umbau und InstandsetzungStandort: Schipfe 24/26, 8001 Zürich
Bauherrschaft: Stadt Zürich
Realisation: 2009-2010
Mitarbeit: Lukas Felder, Réka Szabo
Projektblatt: Haus Schipfe 24/26 Zürich
Ein Juwel im Zentrum der Stadt
Die Schipfe bildet in der Stadt Zürich mit ihrer aussergewöhnlichen Lage direkt am Flussufer unterhalb des Lindenhofes ein städtebauliches Juwel von ganz besonderem Reiz. Das Doppelhaus Schipfe 24/26 wird im Zuge der umfassenden Instandsetzung aufgewertet, die ursprüngliche Nutzung - eine Kombination von Kleingewerbe und Wohnen - wird wieder hergestellt.
Aufwertung durch Öffnungen
Der Platz am Fluss zwischen Stadtküche und Südfassade von Schipfe 24 wird durch Öffnen der geschlossenen Brandmauer und eine publikumswirksame Ladennutzung im Erdgeschoss mit grosszügigem Schaufenster aufgewertet. Das Gebäude weist stark unterschiedliche Fassaden zum Fluss und zur Gasse auf. Zur Gasse ist das Erdgeschoss geprägt durch eine Aufreihung von Fenstern und Türen, welche sich in Form, Grösse und Ausgestaltung je voneinander unterscheiden. Jede der Öffnungen ist einfach aber sorgfältig detailliert, und wird so zum schlichten Schmuckstück auf der Häuserwand. Die zwei neuen Fenster an der Südfassade ergänzen den Bestand ohne diesen zu kopieren. In einer gewissen Abstraktheit setzen sie sich vom Bestand ab, und machen dadurch den Eingriff sichtbar. Über die Farbwahl, die Setzung und die Proportionierung, werden sie mit dem Bestand vermählt, in der Detaillierung - flächenbündig, scharf geschnittene, unprofilierte Einfassungen, sprossenlose Verglasung - unterscheiden sie sich jedoch klar von diesem.
Zugänge und Erschliessung
Der Zugang zu Haus 26 bleibt in der heutigen Form bestehen. Der verschlossene Zugang zu Haus 24 wird wieder geöffnet und durch den neuen Zugang vom Platz her ergänzt. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über den Durchgang zwischen den Häusern, welcher durch ein Freiräumen und Öffnen zum Fluss städtebaulich aufgewertet wird.
Architektonisches Konzept
Die Strategie für die Instandsetzung und den Umbau setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen, welche den Umgang mit dem Gebäude in seiner Ganzheit bestimmen: Der sorgfältigen Behandlung des Bestandes, dem Freilegen, Erhalten und Rekonstruieren der hochwertigen materiellen und strukturellen (räumlichen) Substanz, sowie dem Ergänzen mit wenigen neuen Bauteilen, aus - dem Bestand entsprechenden - hochwertigen, natürlichen und nachhaltigen Materialien ohne anbiederndes Kopieren im Detail.
Fotos © Marc Lendorff