Lukas Felder dipl. Architekt ETH Sia
Ankerstrasse 3
CH-8004 Zürich
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orten

Objekt: Rauminstallation / Filmprojektion
Standort: Akademie Schloss Solitude Stuttgart
Realisation: 1995
Mitarbeit: Lukas Felder

Das Projekt beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Stadtraum und deren Übersetzung in eine Laborsituation. Die Ausgangslage des Experimentes bildet eine Stelle am Stuttgarter Neckarknie, wo unterschiedlich schnelle Verkehrströme -Autobahn, Eisenbahnbrücke, Fahrrad- und Fussgängerweg- ein grossräumiges Beziehungsfeld bilden und im Fluss einen nicht begehbaren Stadtraum einschliessen. Dieser Unort mit seinem Energiepotential soll in eine Rauminstallation übersetzt werden. Die vier Seitenlängen des Stadtraumes werden einzeln abgefilmt, um im Projektionsraum neu zusammengesetzt zu werden. Über eine Treppe gelangt die Besucherin in den verdunkelten Ausstellungsraum im Untergeschoss der Akademie. Entlang einer Aufreihung von hängenden Papierscreens wird man in ein ‘Zimmer’ geführt, auf dessen vier Wände raumhohe Filmbilder rückprojeziert werden. Jede der vier schnittlosen Filmsequenzen, wird in Form einer Endlosprojektion beliebig lange repetiert. Die Bilder stellen eine Reise an Ort dar. Sie zeigen Bewegungssequenzen von unterschiedlicher Geschwindigkeit und Dauer, am selben Ort aufgezeichnet, um an einem neuen Ort in ununterbrochener, parallel laufender Repetition neu versammelt zu werden. Die überlagerten Bewegungen relativieren und beruhigen sich gegenseitig, vibrieren stroboskopisch und bringen sich schliesslich für Sekundenbruchteile gegenseitig zum Stillstand. Dieser Moment des Stillstandes im Zustand der grössten Bewegung macht das Wesen des Ortes aus. Das monotone Geräusch der Filmprojektoren verwandelt den Ort in einen leise dröhnenden Maschinenraum.








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