Lukas Felder dipl. Architekt ETH Sia
Ankerstrasse 3
CH-8004 Zürich
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Wohnhaus Friesenbergstrasse II Zürich

Objekt: Denkmalschutz Umbau und Instandsetzung
Standort: Friesenbergstrasse 376, 8055 Zürich
Bauherrschaft: Stadt Zürich
Realisation: 2014
Mitarbeit: Lukas Felder, Ales Hanak
Projektblatt: Friesenbergstrasse I und II

 

 

 

Ausgangslage _ Bauweise und Materialisierung
Der Hausteil Friesenbergstrasse 376 ist Teil eines vier Wohnhäuser umfassenden Flarzbaus, dessen älteste Substanz im Jahre 1535 erbaut wurde. Er befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Nach der altershalben Kündigung einer langjährigen Mieterin wird der Hausteil unter Erhalt und Verstärkung seiner architektonischen Qualitäten instandgesetzt. Dazu gehört die Erneuerung der Gebäudetechnik mit Einbau einer Zentralheizung, der Ersatz von Bad und Küche, räumliche Anpassungen und die Instandsetzung der Oberflächen.

Städtebau und Architektur
Der heute vier Wohnhäuser umfassende Flarzbau ging aus einem 1535 erbauten Bohlenständerbau hervor, welcher um ca. 1650 bergseitig einen Anbau erhielt. Ein liegender Stuhl – in einem ländlichen Profangebäude dieses Alters selten anzutreffen – trägt das Dach. Markante Vierer- und Fünferfensterwagen bezeichnen die Lage der Stuben hinter der Südfassade. Das Haus bzw. dessen Vorgänger diente der Burg Friesenberg (Friesenbergstrasse bei 380) als Wirtschaftshof. Die Lage des Gebäudes direkt am Friesenbergbach, nährt zudem die bis heute nicht widerlegte oder bestätigte Mutmassung, dass es sich um eine zur Burg gehörende Mühle handelt. Die Hausteile 374 – 378 stehen seit 1974, der Hausteil 380 seit 1996 unter Schutz.

Räumliche Anpassungen
Das Projekt hat zum Ziel, die heute beengten Raumverhältnisse im Eingangsbereich im Erdgeschoss zu verbessern und die Raumgrössen von Küche und Bad anzupassen. Die Korridorwand wird gegenüber der Küche 02 geöffnet. Die Wand zwischen Küche 02 und Bad 03 wird neu erstellt. Im Obergeschoss wird ein Raum abgetrennt mit WC und Waschküche. Der Dachraum wird minimal ausgebaut.

Eingriffe _ Material und Ausstattung
Grundsätzlich werden dem Bestand entsprechende, natürliche und nachhaltige Materialien verwendet. Das Gebäude zeichnet sich in diversen Bauteilen -Holzböden, Terracottaboden, Massivholztreppe, massive Mauern, Fenster und Türen, Dachstock integral - durch die Verwendung von ebensolchen Materialien aus. Andere Bauteile des Bestandes entsprechen nicht dieser ‘Philosophie‘ -nachträglich angebrachte Wand-, Decken- und Bodenverkleidungen von minderer Qualität-, und werden im Sinne eines Rückbaus entfernt und wo notwendig durch dem Bestand entsprechende Materialien ersetzt. Bei den Einbauten und neuen Bauteilen werden neue, qualitativ dem Bestand entsprechende Materialien verwendet.

Fotos © Ariel Huber











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