Wohnhaus Zürich-Unterstrass
Objekt: Denkmalschutz Sanierung ReiheneinfamilienhausStandort: Zürich - Unterstrass
Bauherrschaft: privat
Realisation: 2019
Mitarbeit: Lukas Felder, Sabine Schaub
Ein Haus in der Gartensiedlung
Bei der in den Jahren 1926/27 erbauten und vom Architekten Otto Gschwind projektierten Siedlung (…) handelt es sich um eine typische, nach dem Ideal einer Gartenstadt realisierte Genossenschaftssiedlung. Als Vorbild diente das bekannte im Jahr 1919 von Hannes Meyer erbaute Muttenzer Freidorf. Die Siedlung zeichnet sich durch ein klares Konzept aus. Die Gesamtanlage ist nach einem im Grundsatz symmetrischen Anordnungsprinzip als Zeilenbebauung entlang der Achse des sich am Ende zu einem Dorfplatz ausweitenden (…) Weges konzipiert. Am Ende des (…) Weges bildet ein axialsymmetrisch situiertes Kindergartengebäude einen Kopfbau der Anlage. Besonders bezeichnend für das Gesamtkonzept der Siedlung sind geräumige Gartenanlagen, die das überbaute Gebiet flächenmässig weit übertreffen und die Gartenidee zur Geltung bringen.
Die Bauten sind zusammengefasst in verschieden lange Reihenhauszeilen mit vier bis acht zweigeschossigen kleinen Einfamilienhäusern. Sowohl die Aufteilung der Häuserzeilen in relativ schmale Hauseinheiten als auch die Kleinräumigkeit der einzelnen Gebäude im Innern dokumentieren die auf demokratische Gleichberechtigung aufgebaute Baugenossenschaftsideologie. Die schlichten rechteckförmigen Baukörper mit ruhig wirkenden, jeweils die ganze Zeile zusammenfassenden Walmdächern zeigen zweckmässige einfache Architekturformen im sachlichen Heimatstil. Die regelmässige Anordnung der Rechteckfenster und -türen betont die Schlichtheit der Architektur. Im ursprünglichen Zustand wiesen die Dächer nur Kaminaufbauten und Ochsenaugen sowie jeweils an der Westseite kleinere Dachlukarnen mit Walmdach auf. Nur die mittleren, langen Hauszeilen verfügen über einen grösseren, die Gebäudemitte betonenden Dachaufbau mit Flachdach und das Kindergartengebäude über einen axialen markanten Mittelrisalit unter einem Mansardenwalmdach. Wie das ganze Erscheinungsbild der Siedlung ist auch das Innere der Gebäude durch schmucklose, zweckmässige Gestaltung gekennzeichnet.
Text Städtische Denkmalpflege, Ausschnitt Schutzverordnung 1990